Bespielte Linien
Die Vorsintflutliche der Toreador, genannt ARIKEL oder auch ISHTAR, war nach wechselnden Berichten entweder eine Reliefgestalterin oder eine Stiertänzerin in der Ersten Stadt, die ihren Schöpfer so in Bann ziehen konnte, dass er sie ca. 3000 vor Christus erschuf. Beide Tätigkeiten zusammen wären kulturell möglich, war sie vielleicht eine Heilige Hure der Tempelpriesterschaft? Arikel wanderte nach dem Untergang der ersten kainitischen Zivilisation (an dem sie wohl nicht ganz unschuldig war) durch die Welt und säte Hochkulturen nach dem Prinzip ihrer Heimat, wo immer sie sich für einige Jahrhunderte niederließ. Arikel ist auf jeden Fall noch am Leben und Gerüchten nach eventuell sogar irgendwo aktiv.
Linie Sokaris - Gründer der Gilde Athena und Pygmalion
Ihr erstes Kind ist 2630 vor Christus SOKARIS, ein Kunsthandwerker des Kultes der Nekropolis von Memphis, dessen Anklänge noch heute im Gott Seker (der die Totenweltautorität Osiris und die Kunstfertigkeit Ptahs in sich vereint) archäologisch nachweisbar sind. Während der setitischen Bruderkriege die ab Beginn des ersten Jahrtausends vor Christus Ägypten erschütterten, wanderte er nach Griechenland aus, wo er Bruten schuf. Möglicherweise ist er heute immer noch aktiv. Die Linie Sokaris ist oft sehr bodenständig, geradlinig, kulturell begabt und sehr, sehr menschenorientiert.
Linie Michael – Gründer der Gilde Calliope
Ihr zweites Kind ist 2149 vor Christus MICHAEL, ein Schamane und Stammesführer, der sich als Feldgottheit BESHTER kultisch verehren lässt. Michael wird ein Kulturschöpfer in Persien und am Bosporus. Im Rom des späten Imperiums zum Christentum bekehrt, hält er sich bald für den Erzengel Michael und reist mit dem Ventrue Antonius und dem Tzimisce Dracon nach Byzanz, wo sie versuchen, ein Gesellschaftsmodell zu entwickeln, welches das Himmelreich auf Erden herbeiführen soll. Michael wird 1204 während der Zerstörung Byzanz im Vierten Kreuzzug durch einen ehemalige verschmähte Geliebte vernichtet. Die Linie Michaels sind Architekten der Gesellschaft, Diplomaten und Strategen. Sie neigen allesamt dazu, irgendwann den Wahn ihres Urvaters zu teilen.
Linie Helena
Ihr drittes Kind ist ca. 1700 vor Christus MINOS, der tyrannische Sagen-König Kretas, der seinen Bastardsohn, den Minotaurus, im Labyrinth gefangen hält und ihm athenische Jünglinge zum Fraß vorwirft. Er ist aber auch weiser Staatslenker und Urheber der überlegenen Seemacht Kretas, die im Handel, wie im Krieg zum Tragen kommt. Minos instigiert den Trojanischen Krieg, in der Hoffnung, so die Brujah zu schwächen. Dies wird ihm zum Verhängnis und er wird 1172 vor Christus vernichtet. Die Linie Minos neigt zu brillantem Kalkül, Eitelkeit und Grausamkeit.
Linie Mnemnosyne – Gründer der Gilde Apollon
Ihr viertes Kind ist MNEMOSYNE ist ca. 1300 vor Christus. Die Sage spricht von ihr als der Muse der Erinnerung und Antithese des lethischen Vergessens im Tode. Sie erschafft und bewahrt besondere Menschen für die Ewigkeit. Sonst ist nicht viel über sie bekannt, aber sie lebt wahrscheinlich immer noch unbehelligt irgendwo und „konserviert“ Menschen. Die Linie Mnemosyne beschäftigt sich mit den Themen der Identität und dem Streben nach Größe und Einzigartigkeit im Konflikt mit der Kontrolle der eigenen Leidenschaften.
Linie Protis – Gründer der Nemesis Gilde
Ihr fünftes Kind ist PROTEUS im Jahr 1170 vor Christus. Die Sage spricht von ihm als dem schillernd wechselhaften, anpassungsfähigen Meeresgott, der über alles die Wahrheit weiß und Odysseus darin berät, worin seine Verfehlungen liegen und wie er sich die Götter gewogen stimmen kann. Proteus zieht im Laufe der Zeit von Griechenland über Afrika, nach Iberien und schließlich nach Gallien, wo er zusammen mit dem Ventrue Alexander die französische Kultur aufbauen wird. Trotzdem er seit dem 5. Jahrhundert in Starre liegt, steuert er viel von europäischem Geschehen. Die Linie Proteus ist aufmerksam, hoch manipulativ, gesellschaftsfixiert und schöpferisch.
Linie Iontius
Ihr sechstes Kind ist IONTIUS im Jahr 715 vor Christus. Nur über seine Herkunft bekannt (Der Name bedeutet Mann aus Ionien), ist er ein einfacher Fischer, der bei den Raubzügen der Akkadier gegen sein Volk in Gefangenschaft gerät und als Lustsklave bei Hofe endet. Iontius soll in der Lage sein, den im Moment der Lust ausgestoßenen Atem der Sterblichen wie Blut trinken zu können. Völlig uninteressiert an kainitischer Politik ist er heute in den Vereinigten Staaten aktiv und feiert jede Nacht wie die letzte. Die Linie Iontius neigt zu Leidenschaft, Triebhaftigkeit und roher Härte.
Linie Callisti
Ihr siebentes Kind ist CALLISTO im Jahre 330 vor Christus. Aus dem Schicksal der Maid, die von einem früher arkadischen Kriegsfürsten bei einem Ausflug begehrt und vergewaltigt wird, ihren Sohn doch liebevoll aufzieht und der Bastard schließlich Opfer ihres eigenen unverständigen Vaters wird, entsteht später die Sage. Nach ihrer Erschaffung reist sie durch die Welt und sucht Erfüllung. Heute lebt sie in Südamerika. Die Linie Callisto zeichnet sich dadurch aus, dass sie Märtyrer ihres Verlangens sind. Sie entwerfen brillante Pläne, bauen große Projekte und Hoffnungen auf; diese werden aber von anderen weiter geführt, während sie zum nächsten Traum übergehen.